Bitter-böser Artikel über die undankbare Rolle von freiberuflichen Übersetzern:
Die neuste Ausgabe von Parallèles, der von der Fakultät für Übersetzen und Dolmetschen der Universität Genf herausgegebenen translationswissenschaftlichen Fachzeitschrift, ist seit heute online. Sie finden darin Beiträge zur Rechtsübersetzung und zur literarischen Übersetzung sowie vier Rezensionen. Parallèles erscheint neu zweimal jährlich und wird ausschliesslich im Internet publiziert.
„Dem guten Übersetzer schenkt man ungefähr so viel Aufmerksamkeit wie einem gut geputzten Fenster, das ungetrübte Sicht ins Freie gewährt. Mit steigernder Qualität unserer Arbeit sinkt unsere Sichtbarkeit.“ (Ulrich Blumenbach)
Vor allem bei Buchrezensionen werden die Literaturübersetzer meist sehr stiefmütterlich behandelt. Natürlich fehlt Journalisten oft die Kompetenz, die Qualität einer Übersetzung beurteilen zu können, aber zumindest den Namen der Übersetzer zu nennen, ist eine Minimalforderung.
Hier sollen ab nun alle österreichischen Zeitungsartikel, bei denen das nicht der Fall ist, als NEGATIVBEISPIELE, aber auch solche, die die Arbeit der Übersetzer wahrnehmen, als POSITIVBEISPIELE angeführt werden. Wir beschränken uns fürs erste auf Übersetzungen ins und aus dem Französischen. Bitte um rege Beteiligung und Kommentare.
Datum Zeitung Autor Titel
24.8.2013 Die Presse Madeleine Napetschnig Joel Dickers “Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert”
Kein Wort über die Übersetzerin oder die Qualität ihrer Arbeit, die immerhin 736 Seiten übersetzt hat. Sie heißt Carina von Enzenberg.